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Three Monkeys Zimmer gestaltet von Patricia Waller
Facts
  • Doppelzimmer mit DUe/WC
  • Zimmergröße 17 m
  • im historischen Altbau
  • III. Etage, zusätzlich erreichbar über Aufzug des Neubaus
  • Innenhofseite, öffenbare Fenster
  • Doppelbett 180 x 200 cm
  • Schreibtisch
  • Teppichfußboden

Three Monkeys

Es gibt nicht viele Symbole oder Sinnbilder die über Jahrhunderte in einer Vielzahl von Kulturräumen große Bekanntheit erzielten. Das Symbol der "Drei Affen" zählt zweifelsfrei hinzu.

Die erste plastische Darstellung der drei weisen Negierungen in Form der Drei-Affen-Version findet sich Anfang des 16. Jahrhunderts in Japan. Die drei Affen, blind - taub - stumm, die sich Augen, Ohren und Mund zuhalten, damit sie den Göttern nichts über die Bosheiten der Menschen berichten können, sind eine bekannte Allegorie.

Während die drei Affen in Japan eigentlich die Bedeutung "über Schlechtes weise hinwegsehen" haben, werden sie in der westlichen Welt eher als "alles Schlechte nicht wahrhaben wollen" interpretiert. Durch diesen Bedeutungswandel stehen die drei Affen als gesellschaftskritisches Symbol, sind Sinnbild für die Fähigkeit, sich aus rezentem Geschehen herauszuhalten und sich unangenehmer Wahrheiten zu verschließen.

In diesem Sinne sind auch die 3 großen Affen im Zimmer zu sehen. Die kleineren Objekte in den Plexiglaskästen stehen stellvertretend für Dinge, über die wir gerne hinwegsehen, bzw. nicht wahrhaben wollen: Krieg, Umweltkatastrophen, Klimawandel, fehlende Zivilcourage, Armut. Als Mahnmal für unsere Teilnahmslosigkeit und Trägheit.

Bewusst wird von der Künstlerin Patricia Waller mit den Image der "Hausfrauenkunst" gespielt: Die Objekte wirken auf den ersten Blick eher unschuldig, den Dingen ist zunächst durch die liebevolle Handarbeit die Schärfe genommen. Die Harmlosigkeit, mit dem die Handarbeiten sich präsentieren und vordergründig noch von dem lieblichen Image der Häkeldeckchen zehren, verflüchtigt sich spätestens dann, wenn man sich mit den Inhalten auseinandersetzt.

PATRICIA WALLER

1962: in Santiago, Chile geboren, 1968 Umzug nach Deutschland. 1985-90: Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe bei Prof. O.H. Hajek, K. Fritsch, W. Pokorny, E. Wagner, H. Klingelhöller. 1990: Diplom und Meisterschüler. 1993: DAAD-Stipendium Gent, Belgien, 1995 Stipendium Columbia College, Chicago, USA, 1999: Stipendium Cité Internationale des Arts, Paris, Frankreich, 2002 Kunstpreis der Werner-Stober-Stiftung, Karlsruhe, 2002-2004: Lehrauftrag für Skulptur, Hochschule für Gestaltung Pforzheim 2003-2004, 2007: Lehrauftrag an der Universität zu Köln, Institut für Kunst und Kunsttheorie, Abt. Textil-gestaltung/Textilwissenschaft. Lebt und arbeitet als freie Künstlerin in Berlin.

PATRICIA WALLER